Die Patientin, die seit Juli 2000 in der Praxis in Behandlung war, hatte im Dezember 2021 einen Termin zur Zahnprophylaxe. Bei ihrer Ankunft wurde sie sofort nach ihrem Impfstatus gefragt. Als sie erklärte, keinen zu haben, wurde ein Test verlangt. Trotz ihrer Erklärung, dass sie kürzlich getestet wurde und im Homeoffice arbeitete, wurde sie unter Druck gesetzt, einen Test in der Praxis durchzuführen. Sie lehnte ab und verließ die Praxis.

 

Im Frühjahr 2023 bat ihre neue Zahnärztin um die Patientenakte aus der früheren Praxis. Was sie darin fand, war schockierend: Ein Eintrag, der sie als "Impfgegnerin und Coronaleugnerin" bezeichnete. Ein Vertrauensbruch, der nicht nur die Patientin, sondern auch das Verständnis von medizinischer Ethik und Patientenrechten in Frage stellt.

 

Dieser Fall wirft ernsthafte Fragen über die Rolle von medizinischen Einrichtungen in der aktuellen gesellschaftlichen Debatte auf. Es geht nicht nur um die medizinische Versorgung, sondern auch um die Wahrung der Menschenwürde und des Vertrauens, das zwischen Arzt und Patient herrschen sollte.

 

In einer Zeit, in der die Gesellschaft mehr denn je gespalten ist, ist es unerlässlich, dass medizinische Einrichtungen einen neutralen Standpunkt einnehmen und sich auf ihre primäre Aufgabe konzentrieren: die Gesundheitsversorgung ihrer Patienten. Diffamierungen, wie im vorliegenden Fall, haben in einer Patientenakte nichts zu suchen und zerstören das Vertrauen, das für eine erfolgreiche Arzt-Patient-Beziehung so wichtig ist.